So verspielt und vielschichtig der Fußball in der Weimarer Republik auch begonnen hatte, die erspielten Freiheiten wurden verspielt: Ob Volk oder Klasse, wenn es einen Wendepunkt in der Weimarer Republik gab, ein Momentum in dem die Freiheiten verspielt wurden, dann manifestiert dieser sich in einem rigiden Antiindividualismus. Nicht mehr die verspielte Freiheit, sondern die Pflicht des Individuums, im Dienst am und zum Aufgehen in der Gemeinschaft zu stehen, rückte in den Mittelpunkt.
Über diesen Kipppunkt der verspielten Freiheit sprachen wir mit dem Historiker Rudolf Oswald. Wie konnten die noch wenige Jahre zuvor vorherrschenden Tendenzen zur Freisetzung verspielter Freiheiten verloren gehen? Wer waren die Protagonisten, die als Feinde der verspielten Freiheit den Fußball unter die Kontrolle rigider antidemokratischer und antiindividualistischer Ideologie brachten? Und nicht zuletzt, welche Rolle spielte die Körperlichkeit für die verspielte Freiheit der Weimarer Republik?