„They tried to stop us – but they couldn’t stop our spirit.“Lily Parr
Es begann in den dunklen Tagen des Ersten Weltkriegs, als Frauen in den Munitionsfabriken von Preston die Arbeit der Männer übernahmen. Doch in den Pausen packte sie der Ehrgeiz, auch auf dem Fußballplatz zu zeigen, was in ihnen steckt. Aus einer Fabrikmannschaft heraus entstanden 1917 die Dick, Kerr Ladies – und sie wurden zur berühmtesten Frauenfußballmannschaft der Welt.
Die Frauen spielten zunächst für den guten Zweck: Ihre ersten Spiele dienten der Unterstützung von verwundeten Soldaten und ihrer Familien. Schon ihr allererstes offizielles Match gegen Coulthard’s Ladies sahen 10.000 Zuschauer – und nur wenige Jahre später füllten sie ganze Stadien. Am Boxing Day 1920 traten die Dick, Kerr Ladies gegen St. Helen’s Ladies an, vor unglaublichen 53.000 Fans im Goodison Park, während Tausende weitere draußen keinen Platz mehr fanden.
„We’re here to stay.“, rief Kapitänin Alice Kell damals in die Menge – und die Spielerinnen blieben nicht nur, sie eroberten Herzen in ganz Großbritannien und darüber hinaus. In den 1920er-Jahren gingen sie auf große Tourneen, reisten nach Frankreich, Belgien, in die USA und Kanada. Die Begegnungen mit Fémina Sport Paris führten zu einer engen sportlichen Freundschaft, die auch politisch eine Botschaft trug: Frauen gehören auf den Platz.
Doch das Herzstück der Mannschaft waren auch ihre außergewöhnlichen Spielerinnen: Allen voran Lily Parr. Sie war nicht nur eine der treffsichersten Spielerinnen ihrer Zeit mit über 900 Toren in ihrer Karriere, sondern auch eine offene, mutige Persönlichkeit. „Lily hatte einen Schuss so hart wie ein Pferdetritt“, erinnerte sich eine Mitspielerin später. An ihrer Seite spielte Florrie Redford, die elegante Stürmerin, die das Publikum mit Schnelligkeit und Technik begeisterte. Sie war schon vor der Gründung der Dick, Kerr Ladies eine der herausragenden Fußballerinnen in Preston und blieb über Jahre hinweg eine wichtige Figur und Torschützin der Mannschaft.
Doch 1921 schlug die konservative Fußballwelt zurück: Der englische Verband FA verbot den Frauen das Spielen auf allen Verbandsplätzen und erklärte den Sport für „unsuitable for females“. Die Dick, Kerr Ladies ließen sich davon nicht entmutigen. Sie spielten weiter, auf kleineren Plätzen und in Eigenregie. Bis 1965 spielten die Dick, Kerr Ladies weiter, insgesamt mehr als 800 Spiele in 46 Jahren. Sie sammelten Hunderttausende Pfund für wohltätige Zwecke, gaben unzähligen jungen Frauen Hoffnung und schrieben Fußballgeschichte. Noch heute erinnern Gedenktafeln in Preston an ihren Mut und ihre Leidenschaft.