Trotz seiner Bedeutung und seines Erfolgs kam der Mitropa-Cup nach der Weimarer Republik allmählich zum Erliegen. Politische Veränderungen, die Gründung der UEFA und die Einführung anderer europäischer Wettbewerbe führten dazu, dass der Mitropa-Cup an Relevanz verlor und schließlich eingestellt wurde.
Insgesamt hinterließ der Mitropa-Cup jedoch ein bedeutendes Erbe im europäischen Fußball und wird als ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Vereinsfußballs angesehen. Mit unserem MITROPA Kulturpokal greifen wir dieses verspielte Erbe vom Fußball in der Weimarer Republik wieder auf.
Der Mitropa-Cup war zweifellos ein Markstein in der Geschichte des europäischen Vereinsfußballs, insbesondere in der Zwischenkriegszeit. Als erstes großes internationales Turnier prägte er die Spielkultur der teilnehmenden Länder, trieb die Vermarktung des Fußballs voran und überwand politische Grenzen. Sein Gründer, Hugo Meisl, erkannte frühzeitig die Bedeutung eines internationalen Wettbewerbs für die Professionalisierung des Fußballs und setzte sich erfolgreich für dessen Einführung ein.
Die Anfänge des Mitropa-Cups waren geprägt von einer ausgewogenen Teilnahme der wichtigsten Fußballnationen Mitteleuropas. Teams aus Österreich, Ungarn, der Tschechoslowakei und Italien traten mit vergleichbarer Stärke gegeneinander an, was den Wettbewerb besonders spannend machte. Diese Vielfalt spiegelte auch die politische Landschaft Mitteleuropas wider, von dem faschistischen Italien über die demokratische Tschechoslowakei bis hin zum autoritär regierten Ungarn.
Die Spiele des Mitropa-Cups waren oft von intensiver Rivalität geprägt und führten nicht selten zu hitzigen Auseinandersetzungen auf und neben dem Platz. Diese Leidenschaft der Fans trug jedoch auch zur Faszination des Wettbewerbs bei, auch wenn sie manchmal zu Kontroversen und politischen Spannungen führte.
Taktisch gesehen trug der Mitropa-Cup zur Entwicklung eines gemeinsamen Spielstils bei, der als "Donaufußball" bekannt wurde. Dieser Stil vereinte Elemente des ungarischen Kurzpassspiels, des tschechischen Passes in die Gasse und des Wiener Spielwitzes und unterschied sich markant von anderen Spielweisen, wie etwa dem englischen System.