Rosetta Boccalini

„Ich liebe den Fußballsport sehr, es ist eine beständige Liebe von mir, keine Eintagsfliege. Meine Gefährten haben so viel Leidenschaft und guten Willen: Wir werden niemals verschwinden.“ (Rosa Boccalini)
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Kurz vor dem Training auf einem Spielfeld in Mailand. Rosetta Boccalini, stehend, Dritte von Links, mit dem weißen Band auf dem Kopf

Rosetta „Rosa“ Boccalini war eine italienische Frauenfußballerin und zentrale Spielerin im Gruppo Femminile Calcistico (GFC), den Sie gemeinsam mit ihren Schwestern Marta und Giovanna - 1933 in Mailand als erstes offizielles Frauenfußballteam Italiens - gegründet hatte. Sie spielte als Mittelstürmerin und entwickelte sich rasch zur Leistungsträgerin der Mannschaft. Für ihre Spielintelligenz und Technik wurde sie von der Gazzetta dello Sport ehrend als „Meazza im Rock“ bezeichnet – eine Anspielung auf den berühmten Inter-Stürmer Giuseppe Meazza.

Ein bekanntes Foto zeigt Rosetta im April 1933 in einem dunkelroten Trikot mit ihrem markanten weißen Stirnband, flankiert von Mitspielerinnen wie Frida Marchi und Elena Cappella. Die GFC-Mannschaft zog bei ihren Spielen mehrere hundert, teils über tausend Zuschauer an und wurde zum sichtbaren Symbol weiblicher Sportbegeisterung in einem politisch repressiven Umfeld.

Besondere Einblicke in Rosa´s Leidenschaft für den Fußball liefert ihr handgeschriebenes Fußball-Notizbuch, das bis heute erhalten ist. Darin dokumentierte sie akribisch Aufstellungen, Positionen, Spielverläufe und sogar Kommentare zu eigenen Leistungen und jenen ihrer Mitspielerinnen. Das Notizbuch ist nicht nur ein persönliches Zeugnis sportlicher Hingabe, sondern auch eine seltene Quelle zur Frühgeschichte des Frauenfußballs in Italien.

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