Marta Boccalini (* 1911 in Lodi; † 2008 in Ravenna) war eine italienische Fußballerin und Widerstandskämpferin. Sie gehörte zu den ersten Frauen, die in Italien organisiert Fußball spielten, und setzte sich später im antifaschistischen Widerstand ein.
In den 1930er-Jahren wurde Boccalini Mitglied des Gruppo Femminile Calcistico, des ersten italienischen Frauenfußballteams, das 1933 in Mailand gegründet wurde. Gemeinsam mit ihren Schwestern Luisa und Rosetta spielte sie in einer Zeit, in der Fußball als reine Männersportart galt. Die Mannschaft erregte viel Aufmerksamkeit, stieß jedoch auch auf Widerstand, insbesondere von der faschistischen Regierung, die Frauenfußball bald verbot.
Nach dem Ende des Teams versuchte Boccalini sich im Basketball, kehrte aber nicht mehr zum aktiven Sport zurück. Während des Zweiten Weltkriegs engagierte sie sich im Widerstand und unterstützte die Gruppi di difesa della donna.
Ihr Mut und ihre Leidenschaft für den Fußball machten sie zu einer wichtigen Figur in der Geschichte des italienischen Frauenfußballs. Ihr Beitrag bleibt bis heute ein Symbol für den Kampf um Gleichberechtigung im Sport.