Open-Air Kino

Entdecke den Frauenfußball der Weimarer Republik & Beyond in unserer Open-Air-Filmreihe 2025. Gezeigt werden Filme, die das Gefühl von Fußball und Freiheit in Gegenwart und Geschichte des Frauenfußball einfangen.

Footeuses (2020)

Footeuses ist ein 45-minütiger Dokumentarfilm aus dem Jahr 2020, der die den Frauenfußball in Frankreich porträtiert. Der Film fängt die Schwierigkeiten und Hoffnungen junger Frauen ein, die in den Banlieues von Paris mit dem Ball spielen. Zwischen Betonplätzen und improvisierten Spielfeldern erleben sie Momente verspielter Freiheit – fernab gesellschaftlicher Erwartungen und starrer Rollenbilder.

Der Film lädt ein, in die persönliche Welt dieser Spielerinnen einzutauchen, von den ersten Dribblings bis zu internationalen Begegnungen. Dabei geht es nicht nur um sportliche Erfolge, sondern um die Freude am Spiel und das Gefühl, sich durch Fußball selbst zu verwirklichen. Auch prominente Stimmen wie Grace Geyoro, Nadia Nadim und Laure Boulleau erzählen von der Kraft des Spiels – und Aya Nakamura offenbart ihre Verbindung zur Straßenfußballkultur der Banlieues, wo Fußball mehr ist als ein Sport: ein Ausdruck von Freiheit und Lebenslust.

COPA 71 (2023)

Im Sommer 1971 füllten über 100.000 Zuschauer*innen das Aztekenstadion in Mexiko-Stadt – nicht für ein Männerturnier, sondern für die erste inoffizielle Frauenfußball-Weltmeisterschaft. Sechs Teams aus England, Dänemark, Frankreich, Argentinien, Italien und Mexiko traten gegeneinander an und zogen die Aufmerksamkeit der internationalen Presse auf sich. Doch trotz der großen Resonanz blieb das Turnier in den offiziellen Fußballannalen nahezu unbemerkt, da die FIFA die Veranstaltung nicht anerkannte.

Die Dokumentation Copa 71 von Rachel Ramsay und James Erskine bringt dieses nahezu vergessene Kapitel der Sportgeschichte zurück ins Bewusstsein. Der Film rekonstruiert die Ereignisse anhand von Archivmaterial und persönlichen Interviews mit Spielerinnen, die damals auf dem Platz standen. Die Protagonistinnen erzählen von ihren Erfahrungen, der Aufbruchsstimmung, den gesellschaftlichen Widerständen und der Begeisterung, die sie auf dem Spielfeld erlebten.

Neben den sportlichen Ereignissen thematisiert der Film auch die strukturellen Hürden, denen Frauen im Fußball in den 1970er-Jahren begegneten, und beleuchtet, wie die Leistungen dieser Spielerinnen heute bewertet werden. Copa 71 ist nicht nur ein Blick zurück, sondern auch ein Film über Pionierinnen, die trotz fehlender Anerkennung ihren Weg gingen.

Marinette – Kämpferin. Fussballerin. Legende(2023)

Das Biopic MARINETTE – KÄMPFERIN. FUSSBALLERIN. LEGENDE. erzählt die berührende und wahre Lebensgeschichte der Fußballerin Marinette Pichon, die sich in den 90er Jahren in einer männerdominierten Sportwelt als Ausnahmetalent durchsetzt und so zur Pionierin für die Sichtbarkeit von Frauen im Sport wird. 

Der Film zeichnet ihren Weg von einer Kindheit in einem von Gewalt geprägten Elternhaus über ihre sportlichen Erfolge nach. Obwohl kaum jemand an Marinettes Traum einer Karriere im Profifußball glaubt, schafft sie es bis ins französische Nationalteam. Doch unfaire Bezahlung und Ignoranz legen allen Spielerinnen Steine in den Weg. Als Marinette von einem professionellen US-Team unter Vertrag genommen wird, verändert das alles für sie.

Die USA bieten ihr die Freiheit, sich auf dem Platz und in ihrem Privatleben zu entfalten. Der amerikanische Traum hält jedoch nicht lange an, ihre erste Beziehung wird zum Albtraum und die US-Frauenfußball-Liga geht bankrott. Zurück in Frankreich muss Marinette erneut gegen eine Sportindustrie ankämpfen, in der Frauen weiterhin nicht ernst genommen werden.

Tatort - Im Abseits

Im Tatort - Im Abseits, tauchen die Kommissare Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Mario Kopper (Andreas Hoppe) in die faszinierende und zugleich konfliktgeladene Welt des Frauenfußballs ein.

Die junge, talentierte Fußballspielerin Fadime Gülüc wird kurz nach einem Fotoshooting leblos in der Mannschaftsdusche ihres Vereins, dem FC Eppheim, gefunden. Fadime stand zwischen den Welten – einer konservativen Familie, die ihre Fußballkarriere kritisch beäugte, und einem ehrgeizigen Verein, in dem Konkurrenzdruck und Neid brodelten.

Tatort – Im Abseits wurde im Kontext der Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2011 produziert und stellt die Frage: Wie frei ist die Freiheit, wenn man ständig um Anerkennung kämpfen muss? Mit viel Feingefühl beleuchtet der Film Themen wie Emanzipation, kulturelle Identität und den Mut, seinen eigenen Weg zu gehen – auf und neben dem Platz.

Bisher bei Verspielte Verspielte Freiheit

Die elf Teufel (1927)

Wir bringen mit Die elf Teufel einen der ersten Fußballfilme der Weimarer Republik wieder auf die große Leimwand. Der Film handelt von den Herausforderungen vor denen der Fußballer in der Weimarer Republik stand. Hauptdarsteller Gustav Fröhlich, bekannt aus "Metropolis", spielt den Fußballer Tommy, der sich vor eine harte Bewährungsprobe gestellt sieht: Freiheit und Selbstverwirklichung einerseits und der Druck des Kollektiv andererseits.

Mit dynamischen Fußballszenen, die mit den „besten Fußballspielern“ der damalige Zeit gedreht wurden, einer beweglichen Kameraführung und schnellen Schnitten vermittelt dieser Stumm-Film nicht nur die Spannung des Spiels, sondern macht den Film zu einem beeindruckenden Zeugnis der Verspielten Freiheit: Fußball in der Weimarer Republik.

Bounce: How the Ball Taught the World to Play (2015)

In diesem umfassenden und lebendigen Essayfilm untersucht Jerome Thélia die universelle Anziehungskraft des Spiels, die in der Allgegenwärtigkeit und Vielseitigkeit des Balls zum Ausdruck kommt. Die faszinierende multidisziplinäre Untersuchung von Historikern, Evolutionsbiologen, Psychologen und Sportkommentatoren zeigt die einfachen, aber tiefgreifenden Auswirkungen des Balls auf das Verhalten, von der Ermöglichung der Sozialisierung bis hin zur Förderung von Problemlösung und Kreativität, und betrachtet seine Beliebtheit über Zeit, Sprache, Nation und sogar Arten hinweg.

König der Mittelstürmer (1927)

Mit der „König der Mittelstürmer“ bringen wir den zweiten Fußballfilm aus dem Jahr 1927 wieder auf die große Leimwand. Trotz seines damals großen Publikumerfolges geriet der Film in Vergessenheit und galt lange Zeit sogar als verschollen. Der Film handelt von Tull Harper, den Führungsspieler des Fußballklubs Alemania. Der sich seine Leidenschaft für den Fußball von seinem Vater, einem Konsul und Firmenmogul eines Großhandelshaus, nicht verbieten lässt. Tull verliebt sich in die Tochter eines großen amerikanischen Ölmagnaten, aber sie vermutet, dass er nur an ihrem Geld interessiert ist. Also kauft sie die Firma seines Vaters, um sich an ihm zu rächen. Die wahre Liebe des Sohnes ist der Fußball, und vom ersten Moment an wird der Film vom Fußballfieber erfasst.

Die Hauptperson des Films ist eine Reverenz an Tull Harder, in den 1920er Jahren ein bekannter und beliebter Spieler des Hamburger Sportvereins und der Nationalmannschaft. Der später als KZ-Aufseher Karriere machen sollte. 

Liga Terezin (2013)

In Weimar steht das ehemalige Konzetrationslager Buchenwald für den Inbegriff von Unfreiheit. Was die wenigsten Wissen, ist das selbst noch an diesem Ort der Unfreiheit Fußball gespielt wurde. 

Im Konzentrationslager Theresienstadt, einem Transitlager der Nazis für Deportationen in die Vernichtungslager, gab es sogar ein komplettes Ligasystem. Hier spielten die Inhaftierten trotz der furchtbaren Haftbedingungen für ihre Momente der Freiheit. Eines der Spiele ist in dem NS-Propagandafilm „Theresienstadt“ von 1944 zu sehen. Oded Breda entdeckt seinen Onkel Pawel Breda und recherchierte. Liga Terezin ist das beeindruckende Ergebnis seiner Recherchen über seine Familie und den Fußball im Ghetto Theresienstadt.

Im Anschluss an die Dokumentation findet ein Kioskgespräch mit der Historikerin und Leiterin des Deutschen Sportmuseum in Berlin Veronika Springmann statt.

The Third Half (2012)

The Third Half ist ein mazedonisch-tschechisch-serbischer Film, der sich mit dem mazedonischen Fußball während des Zweiten Weltkriegs und der Deportation der Juden aus Mazedonien durch den bulgarischen Besatzer befasst. Der Film erzählt von dem Fußballspieler Kosta und seiner Liebe zu der jungen Jüdin Rebecca. Mitten im Krieg engagiert der FK Makedonija den Trainer Rudolph Spitz, um das Team zum Sieg zu führen. Doch mit der Besetzung Mazedoniens durch die Nazis und ihre bulgarischen Verbündeten wird Spitz als Jude enttarnt und mit einem Judenstern gebrandmarkt. Während die Besatzer die Juden deportieren, kämpfen Kosta und seine Teamkollegen um ihre Freiheit.

Der Film erzählt von der wahren Geschichte der Deportation von 7.148 mazedonischen Juden durch bulgarische Behörden, die mit dem NS-Regime kooperierten. 1943 wurden Juden aus Thrakien und Mazedonien unter extremen Bedingungen in Internierungslager gebracht und später nach Treblinka deportiert. Die meisten überlebten nicht. Der Film beleuchtet auch die wahre Geschichte der Fußballmannschaft FK Makedonija aus Skopje und basiert auf einem Interview mit der Holocaust-Überlebenden Neta Koen.

Zwei Halbzeiten in der Hölle (1961)

Mit Zwei Halbzeiten in der Hölle von 1961 zeigen wir eine weitere Interpretation der „Todesspiele“ von Kiew. 

Ónódi, ein ehemaliger Nationalspieler, soll aus den Häftlingen seiner Baracke eine Mannschaft bilden und fordert dafür Extrarationen, einen Ball und Arbeitsbefreiung. Der deutsche Kommandant akzeptiert, verlangt jedoch, dass Ónódi auf jüdische Spieler verzichtet. Ónódi findet nur acht Spieler in seiner Baracke und sucht in anderen Baracken weiter. Steiner, ein Jude, meldet sich aus Angst, kann aber nicht Fußball spielen. Während eines Trainings scheitert ein Fluchtversuch, und die Häftlinge werden zum Spiel gezwungen. Trotz einer 0:3-Rücklage kämpfen sie zurück und führen am Ende des Spiels 4:3. Doch in Zlotán Fábris  Interpretationen der „Todesspiele“ von Kiew kommt es nicht zum Happy End. Die Mannschaft von Ónódi wird noch während des Spiels hingerichtet.

Victory - Flucht oder Sieg (1981)

Mit Victory - Flucht oder Sieg zeigen wir eine US-Amerikanische Interpretation der Todesspiele. Die sich nicht durch historische Tiefe auszeichnet. Dafür aber mit Stars besetztes Hollywood-Feeling auf die Leimwand bringt. Neben einer Reihe von Fußballprofis u.a. Pele und Bobby Moore spielen Silvester Stallone und Max von Sydrow in dem Film mit.

Major Karl von Steiner, Kommandant eines deutschen Kriegsgefangenenlagers, schlägt Captain John Colby, einem Ex-Profi von West Ham United, ein Fußballspiel zwischen deutschen Soldaten und Kriegsgefangenen vor. Das Spiel soll in Paris als Propaganda dienen. Colby trainiert seine Mannschaft, während US-Captain Robert Hatch das Spiel zur Flucht nutzen will. Doch die Spieler entscheiden sich zu bleiben und spielen weiter. Sie gleichen zum 4:4 aus, und im Chaos nach dem Spiel gelingt ihnen die Flucht in die Freiheit. 

The Match (2021)

The Match ist ein Us-amerikanische / kroatische Interpretation wahrer Ereignisse, der „Todesspiele“ von 1944. Anlässlich des Geburtstags von Adolf Hitler organisieren die Nazis ein Fußballspiel zwischen einer Nazi-Elitemannschaft und einer Gruppe von Lagerinsassen, die sich aus ehemaligen Fußballern und politischen Gefangenen zusammensetzt. Unter der Leitung des ehemaligen ungarischen Fußballkapitäns gewinnt die Häftlingsmannschaft dank ihres Könnens. In der Halbzeitpause wird ihnen versichert, dass sie die Freiheit gewinnen, wenn sie absichtlich verlieren. Doch trotz aller Hindernisse, mit denen sie konfrontiert werden, sind sie entschlossen zu gewinnen, egal was passiert. Die Geschichte wird in einer Rückblende vom letzten Mitglied des Teams, einem Jungen, erzählt, der überlebt hat.

Trautmann (2018)

David Kross spielt Bert Trautmann, der nach dem Zweiten Weltkrieg für Manchester City als Torhüter berühmt wurde. 1956 steht Trautmann im FA-Cup-Finale gegen Birmingham City. Trotz eines Genickbruchs in der 75. Minute verteidigt er weiter das Tor und führt Manchester City zu einem 3:1-Sieg. Die Biografie des Torhüters Bert Trautmann steckt voller Brüche. Mit 17 meldet er sich freiwillig zur Wehrmacht und gerät kurz vor Kriegsende in britische Gefangenschaft. Vom Trainer des Provinzclubs St Helens Town AFC entdeckt, sorgt seine Verpflichtung für Manchester City 1949 - wegen seiner NS-Vergangenheit - für einen Skandal. Im legendären FA-Cup-Finale 1956 spielt Trautmann trotz Genickbruchs weiter und führt sein Team zum Sieg. Als er mit 41 Jahren seine Karriere beendet, gilt er als einer der besten Torhüter der Welt.

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